Ein Sinuslift ist eine spezielle Art von Knochenaufbau im Seitenzahnbereich des Oberkiefers und bedeutet eine kleine Operation in der die Kieferhöhle (Sinus maxillaris), wobei die Schleimhaut des Kieferhöhlenbodens aufgehoben (lifting) und mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt wird.
Wartet man zu lange nach einem Zahnverlust, werden für das Kauen nicht mehr benutzte und trainierte Knochen vom Körper abgebaut, und somit ist ein Knochenrückgang im Kiefer auch unumgänglich. Dieser Knochenrückgang bedeutet einen Knochenschwund von jährlich 0,1-1 mm und kann mit der Zeit Richtung der Nachbarzähne fortschreiten, so muss man später mit weiteren Zahnverlusten zurechtkommen. Auch schlechtsitzende herausnehmbare Zahnersätze oder Parodontose können zur Verminderung von Knochen beitragen. Deshalb ist es wichtig, diese Tendenz rechtzeitig zu stoppen, und damit so viel Knochensubstanz zu bewahren, dass Zahnlücken mit Implantaten und implantatgetragenen Zahnersätzen versehen werden können, und somit die Knochenrückbildung die Nachbarzähne nicht erreicht. Verliert man zu viel an Knochen, die verschiedenen Knochenaufbaumethoden ermöglichen, auch in schlechten Ausgangssituationen Knochen aufbauen zu können. Bis zu einer Grenze sind diese Eingriffe in örtlicher Betäubung, ambulant möglich.
Das Knochenangebot im Oberkiefer und manchmal auch die Knochenqualität sind wegen der Ausdehnung der Kieferhöhle stark begrenzt. Der Sinusboden beherbergt die Wurzeln der Backenzähne und trennt die Kieferhöhle von der Mundhöhle. So kommt es öfters vor, dass das Mindestvolumen der Knochensubstanz für eine Zahnimplantation nicht gegeben ist. Mit einem Sinuslift wird genügend Knochen für eine Zahnimplantation chirurgisch geschaffen, damit Zahnimplantaten ein ausreichender Halt gewährleistet wird und diese fest und stabil im Kiefer verankert werden können. Für die umfangreiche Vorbereitung des Eingriffes wird eine 3D CT-Aufnahme benötigt, die dann hochpräzise Messungen ermöglicht.
Welche Heilungszeiten muss man bei einer Sinuslifting Operation beachten?
Abhängig vom Volumen des Knochenaufbaus, können Implantate entweder zeitgleich mit der Sinuslifting-Operation (wenn die Voraussetzungen einer s.g. primären Stabilität vorhanden sind) oder erst nach Integrierung des neu gewonnenen Knochens gesetzt werden. Wegen dem komplexeren Eingriff ist mit einer längeren Integration der Zahnimplantate zu kalkulieren. Die sonst vier monatige Einheilungszeit der Implantate des Oberkiefers dehnt sich um 6 Monate aus.
Ist Sinuslifting und Zahnimplantation in einem Schritt möglich, sind folgende Einheilungszeiten zu beachten:
- Zahnziehen
- 3 Monate nach dem Zahnziehen: Sinuslifting und Implantation
- 6 Monate nach der Operation: Beginn der prothetischen Versorgung.
Soll Sinuslifting und Zahnimplantation in zwei Sitzungen erfolgen, verlängert sich die Einheilphase folgendermaßen:
- Zahnziehen
- 3 Monate nach dem Zahnziehen: Sinuslifting
- 6 Monate nach dem Sinuslifting: Implantation
- 6 Monate nach der Implantation: Beginn der prothetischen Versorgung.
Wie läuft die Operation ab?
Für die Sinuslifting Operation gibt es zwei Methoden. Davon abhängig wie viele Restknochen zur Verfügung stehen, beschließt der Implantologe zwischen zwei Möglichkeiten:
- Interner/geschlossener Sinuslift wird bei einem fast schon genügenden Knochenangebot angewandt, eine Anhebung der Schleimhaut von nur wenigen mm (max. 3 mm) ist dabei erforderlich. In einem minimalinvasiven Eingriff wird die Schleimhaut des Kieferhöhlenbodens mit Hilfe des Implantates angehoben, ohne die verletzt zu haben. Der so entstandene Hohlraum wird durch den Bohrkanal mit dem Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Hier kann Implantatation gleichzeitig mit dem Knochenaufbau erfolgen.
- Externer/offener Sinuslift bedeutet eine umfangreichere Anhebung. Hier wird eine Lappenoperation durchgeführt und ein Knochenfenster zur Kieferhöhle präpariert. Die dünne Knochenschicht wird ein wenig aufgemacht, der Schleimhautboden der Kieferhöhle (Sinus) wird nach oben gehoben (lifting), und der durch die Anhebung gewonnene Hohlraum wird mit Knochenersatzmaterial – gemischt mit eigenen Knochenchips – aufgefüllt. Das Augmentat wird mit einer Membrane bedeckt, diese Membrane wird mit Titaniumnadeln befestigt, damit eine ungestörte Integration erfolgen kann.
Welches Material wird bei der Operation verwendet?
In DentalPraxis Dr. Valach wird das natürliche Knochenersatzmaterial BioOss vom weltweit führenden schweizerischen Hersteller Geistlich angewandt. Dieses Knochenersatzmaterial ist ein natürliches, vom Rinderknochen gewonnenes Biomaterial. Die Ähnlichkeit mit Humangeweben unterstützt das Knochenwachstum und die Ausdehnung der Weichgewebe. Um die Knochenintegration zu verstärkern, wird eine Mischung von Knochenersatzmaterial und während des Eingriffs gewonnenen eigenen Knochenchips für den Knochenaufbau eingesetzt, denn die Anwendung eigenes Knochens gewährleistet eine sichere Einheilung.
Welche Risiken sind mit einer Sinuslift Operation verbunden?
Das Knochenersatzmaterial wird in der Regel vom Körper gut angenommen, es kommt nur sehr selten zu Abstoßreaktionen. Zu den Risiken zählen eventuelle Komplikationen, wie bei jedem anderen operativen Eingriff: Entzündung, Infektion, Störungen bei der Wund- oder Einheilung. In diesen Fällen sollte das Knochenersatzmateriel entfernt werden. Diese Restrisiken werden durch eine präventive Antibiotikagabe (ca. 1 Woche lang nach dem Eingriff) minimalisiert. Die Knochenintegration kann bei Risikopatienten, z.B. bei Zuckerkranken oder starken Rauchern, zu Störungen kommen.
Was ist nach einer Sinuslift Operation zu beachten?
Da die Sinuslifting Operation zu den komplexeren Eingriffen gehört, sind starke Schwellung des Gesichtes sowie Hämatome häufige Begleiterscheinungen. Auch Nasenblutung kann ein paar Tage lang vorkommen. In den ersten Tagen nach der Operation ist körperliche Schonung angesagt, fliegen mit Flugzeug sollte möglicherweise auch mindestens 3 Tage lang vermieden werden. Milchprodukte sollte man ein paar Tage lang nicht konsumieren. Da das Rauchen den Kreislauf beeinträchtigt, sollte man auf Zigaretten ebenfalls für eine Weile verzichten.
Hätten Sie noch Fragen? Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung.